November 8, 2022
8 min
Nina

Wie massiert man ein Pferd am besten?

Pferde strengen sich für uns sehr an und strapazieren dabei auch ihre Körper. Wenn wir wollen, dass unsere Pferde Bestleistungen vollbringen, müssen wir wissen, wie wir sie für erholend massieren können.

Wir verlangen manchmal viel von unseren Pferden. Sie müssen und tragen, sie müssen sich bewegen, sie müssen in einer Turnierumgebung auch Sprünge, Galopp und sportliche Einlagen hinlegen! Unsere Pferde sind Athleten. Und wie menschliche Athleten brauchen auch sie nach dem Sport ein wenig Recovery, damit sich ihre Muskeln erholen können.

Wer einmal die Woche zum Reiten geht, der hat hoffentlich jemanden da, der sich danach um das Pferd kümmert. Doch kann dem vierbeinigen Freund selbst eine Massage zu geben, die Beziehung zwischen euch stärken, auch wenn es jemand anders erledigen könnte! Und besonders, wenn man sein eigenes Pferd zu Hause hat, darf man nie vergessen, die Stresszonen eines Pferdes zu massieren!

Das muss auch nicht traditionell von Hand geschehen. Tatsächlich ist ein Pferd oft mit Hilfsmitteln wie einer Massagepistole deutlich einfacher zu massieren. Was ihr tun müsst, damit euer Pferd sich wohlfühlt und sich keine Muskelzerrungen holt, erklären wir euch heute!

Die 5 wichtigsten Bereiche für eine Massage am Pferd

Wie auch beim Menschen haben Pferde bestimmte Bereiche, die eine Massage besonders nötig haben. Vor allem da, wo die Muskeln während der physischen Aktivitäten am meisten belastet werden, ist es in der Pferdepflege wichtig, besonderen Fokus in die Massage zu legen.

Der Hals

Der Hals trägt den Kopf und alles damit verbundene Gewicht. Er ist auch mit den Schultern verbunden, die eines der häufigsten Ziele für Verspannungen sind. Zu massieren kann man hier seitlich mit einer lockeren Faust und festem Druck entlang der Oberlinie eine Massage durchführen. Auf dem Weg zum Ansatz des Nackens, dehne den Druck nach unten in die Schulter aus. Um die Geschmeidigkeit zu fördern, kannst du deine Hände in einer hin- und hergehenden oder vibrierenden Bewegung die Mähne auf und ab bewegen.

Die Schultern

Die Schultern tragen, wie auch beim Menschen, einen großen Teil des Gewichts und der damit verbundenen Verspannungen. Verwende hier einen festen Druck und eine lockere Faust von der Oberseite der Schulter bis zum unteren Ende, um Verspannungen zu lösen. Hier macht es auch Sinn, die Schultern in mehrere Segmente aufzuteilen und sie alle mehrmals zu massieren. Wenn das Pferd den Druck toleriert, verwende am besten die gleiche Technik, um die Muskeln vor der Brust zu lockern.

Der Rücken

Hier ist die Belastung besonders beim Reiten groß, da hier der Reiter selbst sitzt. Beginne am Widerrist mit einer flachen Hand und festem Druck. Nach drei oder vier leichten Druckmassagen, kannst du fester herangehen, dann wechsle zu einer halbwegs sanften Massage mit der flachen Hand und dem Handballen, um tiefer in dieselben Muskeln zu gelangen. Je nachdem, wie verspannt der Rücken deines Pferdes ist, solltest du das fünf- bis zehnmal machen.

Das Hinterteil

Ähnlich wie die Schultern trägt das Hinterteil das Gewicht für die Beine und verspannt sich leicht. Fahre mit der flachen Hand mehrmals am Hinterteil entlang. Sobald sich die hinteren Endmuskeln aufgewärmt haben, verwenden deine Finger, um festen Druck in einer Auf- und Abbewegung auszuüben. Massieren zwei bis drei Mal vom oberen Ende des Hinterns bis zum unteren Ende, bevor du zur Handfläche wechselst und sich in konzentrischen Kreisen weiterbewegst. Besonders bei diesem Schritt kannst du sehr von einer Massagepistole profitieren, bleib aber vorsichtig, um das Pferd nicht zu verschrecken.

Die Kniesehnen

Zu guter Letzt tragen die Kniesehnen letzten Endes das gesamte Gewicht aller bisher genannten Körperteile. Beginne mit sanftem Druck mit den Fingerspitzen, um festzustellen, wie empfindlich dein Pferd in diesem Bereich auf Berührungen reagiert. Wenn das Pferd deine Hände akzeptiert, über mit deinen Fingern festen Druck von der Spitze des Schweifs nach unten entlang der Kniesehne aus. Nachdem sich der Muskel gelockert hat, kannst du mit deiner Hand senkrecht zum Muskel eine Hin- und Herbewegung ausführen. Mach das bis zu zehn Mal auf jeder Seite.

Allgemeine Hinweise zur Massage am Pferd

Denke immer daran, auf Nummer sicher zu gehen. Auch die besten und nettesten Pferde werden manchmal panisch. Ein Tritt kann dir mehr als nur den Atem aus der Brust kicken.

Während wir uns darauf konzentrieren, unseren Pferden zu helfen, sich wohlzufühlen, dürfen wir uns nicht selbst vergessen. Hier sind ein paar Tipps und Hinweise, die man beim Massieren eines Pferdes beachten sollte.

Fang ganz sanft an und steigere langsam den Druck

Selbst das stoischste Pferd kann unruhig werden, wenn es sich unwohl fühlt. Sei also vorsichtig und verwende besonders zu Beginn eher leichte Berührungen bei jedem neuen Bereich. Wenn dein Pferd seine Ohren anlegt, ein Hinterbein aufhebt oder auf andere Weise so aussieht, als würde es aggressiv oder genervt werden, hör sofort mit dem auf, was du gerade tust und überleg es dir nochmal. Hör auf dein Pferd. Am Ende kommt es nur auf seine oder ihre Meinung an.

Kümmere dich auch um deinen Körper

Verknote dich nicht, wenn du versuchst, dein Pferd zu massieren. Hol dir am besten alle Hilfsmittel die du haben kannst, sei es eine Stange, ein Hocker oder eine Trittleiter, um besser an jeden Teil des Pferdes heranzukommen. Wenn du dich verspannst, kannst du auch deinem Pferd nicht helfen.

Benutze alles Werkzeug, das du kriegen kannst

Massage- und Pflegewerkzeuge machen Massagen deutlich einfacher. Massagepistolen gibt es schon zu geringen Preisen und können es deutlich einfacher machen, an schwer erreichbaren Teilen des Pferdes trotzdem gute Arbeit zu leisten.

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