Vom Traum zur Wirklichkeit: Mein erstes Pferd als Erwachsener
Als Kind regeln deine Eltern alles, was du fürs Reiten wissen musst. Doch als Erwachsener ist das erste Pferd komplizierter!
Hallo zusammen, ich freue mich riesig, euch zum finalen Teil unserer "Mein erstes Pferd"-Serie einzuladen. Im letzten Beitrag haben wir die spannenden Zeiten des Pferdekaufs als Teenager erlebt. Jetzt kommt der Moment, auf den so viele von uns gewartet haben: Endlich als Erwachsene das eigene Pferd zu besitzen. Es fühlt sich an, wie die Erfüllung eines langen Traums. Begleitet mich auf diesem letzten Stück unserer gemeinsamen Reise, wo wir sehen, wie aus Wunschvorstellungen eine wundervolle Wirklichkeit wird. Jetzt ist es Zeit, diesen Traum zu leben!
Der Schritt zum Pferdebesitz als Erwachsener
Im Gegensatz zu unseren Teenagerjahren, in denen wir uns oft auf die finanzielle und emotionale Unterstützung unserer Eltern verlassen konnten, stehen wir jetzt vor der anspruchsvollen Aufgabe, sowohl die Anschaffung als auch die laufenden Kosten für unser Pferd – von Futter und Stallmiete bis hin zu Tierarztkosten und Ausrüstung – selbst zu tragen, und dies alles neben den Verpflichtungen eines in der Regel vorhandenen Vollzeitjobs. Diese Konstellation erfordert nicht nur ein sorgfältiges Finanzmanagement, sondern auch eine Balance zwischen Berufsleben und der Zeit, die wir mit unserem Pferd verbringen, wobei die Planung und Organisation unserer Tage umso wichtiger wird, da jede freie Minute, sei es am Wochenende oder in den frühen Morgenstunden, zu einem kostbaren und unverzichtbaren Zeitfenster für die Pflege und das Training mit unserem Pferd wird.
Hinzu kommt die Herausforderung, das Verständnis und die Unterstützung unserer eigenen Familie zu gewinnen, denn sie müssen erkennen, dass dieses Hobby nicht nur zeitaufwendig, sondern auch emotional beanspruchend ist. Es geht dabei nicht nur um die glücklichen Momente auf dem Rücken unseres Pferdes, sondern auch um die Zeiten, in denen unser vierbeiniger Freund krank sein könnte oder sich verletzt. Diese Situationen können nicht nur finanziell, sondern auch emotional belastend sein. Es ist daher entscheidend, dass unsere Familie versteht und akzeptiert, dass die Fürsorge für ein Pferd eine Verpflichtung ist, die weit über das Vergnügen des Reitens hinausgeht. Sie ist ein integraler Bestandteil unseres Lebens, der Geduld, Hingabe und manchmal auch Opfer erfordert. Dies alles bedarf eines starken Familienzusammenhalts und einer gemeinsamen Akzeptanz, dass das Wohl unseres Pferdes eine Priorität in unserem Leben darstellt.
Die Suche nach dem perfekten Pferd
Im reiferen Stadium unseres Lebens, wo wir uns mit einer Mischung aus Ernsthaftigkeit und einem Schmunzeln über vergangene jugendliche Leichtsinnigkeit der Pferdesuche widmen, stellen wir uns die entscheidende Frage: “Was will ich wirklich?” Suchen wir nach einem jungen, ungestümen Pferd, das uns jeden Tag aufs Neue herausfordert und vielleicht auch hin und wieder zeigt, wer tatsächlich die Zügel in der Hand hält? Oder sehnen wir uns nach einem erfahrenen Lehrmeister, der uns mit Geduld die Feinheiten des Reitsports beibringt und dabei unsere kleinen Fehler verzeiht? Vielleicht ist es aber auch etwas Gemütliches, das ruhig und gelassen mit uns durchs Gelände trottet, oder ein energiegeladenes Pferd, das vor Eifer und Lebensfreude nur so sprüht?
Dann kommt die Frage nach unseren Ambitionen: Träumen wir von Turnieren, wo wir in blitzender Montur unsere Runden drehen, oder zieht es uns mehr zu entspannten Ausritten in der Natur, wo die größte Herausforderung vielleicht darin besteht, den besten Picknickplatz zu finden? Nicht zu vergessen die Zeit – dieses ständig knappe Gut im Erwachsenenleben. Haben wir wirklich genug davon, um einem jungen Pferd das Einmaleins des Reiterlebens beizubringen, oder sollten wir uns besser einem Pferd zuwenden, das schon ein paar Lebenslektionen hinter sich hat? Und schließlich die Frage nach dem Trainer – haben wir einen guten Mentor an unserer Seite, der uns und unser Pferd auf unserem Weg begleiten kann?
Diese Fragen sind wie Salz in der Suppe unserer Suche – sie geben Geschmack und Richtung vor und erinnern uns daran, dass die Suche nach dem perfekten Pferd im Erwachsenenalter nicht nur eine Herzensangelegenheit ist, sondern auch eine der Vernunft.
Bei ehorses gibt es eine große Auswahl, wo du auch nach deinen Bedürfnissen gut filtern kannst. Schau auch mal bei Kleinanzeigen rein, da kann man auch seinen Schatz finden. Verlass dich aber nicht nur auf das Internet, es lohnt sich auch bei Reitställen oder Reitlehrern umzuhören. Auch Pferde-Auktionen könnten ein Weg zum eigenen Pferd sein.
Nachdem du einige passende Pferde dir ausgesucht hast, dann ab ins Auto und Probereiten. Reite mehrere Pferde und fühle dich rein, wobei du ein wirklich gutes Gefühl hast. Hast du deinen Favoriten gefunden, dann überstürze deine Entscheidung trotzdem nicht und hole dir auch eine zweite Meinung ein wie Tierarzt oder deinem Trainer. Fahre lieber nochmal ein zweites Mal hin und nimm dir Zeit zum längeren Putzen oder auch mal eine kleine Runde im Gelände.
Traumpferd gefunden!
Wenn ihr euer Traumpferd gefunden habt, geht es darum, es offiziell zu machen. Zuerst steht die Ankaufsuntersuchung, kurz Aku, an – eine Gelegenheit, alle Geheimnisse zu enthüllen und sicherzustellen, dass ihr euch nicht in ein Pferd verliebt habt, das verborgene Macken hat.
Sobald die AKU bestanden ist und ihr euch sicher seid, dass euer Pferd topfit und bereit für gemeinsame Abenteuer ist, folgt der nächste große Schritt: der Kaufvertrag. Hierbei ist es wie bei einer Heirat – alles sollte schwarz auf weiß festgehalten werden. Dank des Internets könnt ihr Vorlagen finden, die als Basis dienen, aber vergesst nicht, sie an eure spezifische Situation anzupassen. Es ist der Moment, in dem ihr euch vertraglich bindet und sagt: "Ja, ich will (dieses Pferd)."
Dann kommt die Übergabe der Besitzurkunde und des Pferdepasses – das sind die Dokumente, die offiziell bestätigen, dass das Pferd nun dir gehört. Der Pass ist besonders wichtig, vollgepackt mit allen wichtigen Infos von Abstammung bis Impfungen.
Und jetzt, da das Papierkram-Thema vorüber ist, kommt der Spaß: die Ausstattung. Hier könnt ihr euch austoben – von einem bequemen Sattel bis hin zum schicksten Halfter, aber denkt daran, Funktionalität schlägt Stil. Schließlich geht es um den Komfort und die Sicherheit eures neuen besten Freundes.
Zu guter Letzt, der perfekte Stall – euer Pferd braucht ein gemütliches Zuhause und das ist das A und O. Ob Vollpension oder Offenstall, wichtig ist, dass sich euer Pferd wohlfühlt und ihr euch keine Sorgen machen müsst. Eventuell muss man auch einen längeren Fahrtweg dafür auf sich nehmen. Denkt dran, ein glückliches Pferd macht einen glücklichen Reiter. Mit all diesen Schritten gut gemeistert, bist du jetzt offiziell Pferdebesitzer – herzlichen Glückwunsch!
Einzug MEINES Pferdes
Wenn das lang ersehnte Pferd endlich in sein neues Zuhause einzieht, ist das ein Moment großer Freude, aber auch der Beginn einer ernsthaften Verantwortung. Dieser Schritt ist für jeden Pferdebesitzer im Erwachsenenalter etwas ganz Besonderes, denn es geht ein Herzenswunsch in Erfüllung. Was würde dein 13-jähriges Ich jetzt sagen? Ich glaube, es würde Luftsprünge machen!
In den ersten Tagen nach dem Einzug des Pferdes ist es wichtig, dem Tier Zeit zu geben, sich an seine neue Umgebung zu gewöhnen. Eine ruhige, geduldige Herangehensweise hilft dem Pferd, Vertrauen zu fassen und sich sicher zu fühlen. Es ist ratsam, das neue Familienmitglied langsam an den Stall, die Box und die umliegenden Bereiche, wie Paddock oder Weide, zu gewöhnen. In dieser Phase sollte man darauf achten, eine Routine zu etablieren, die dem Pferd Sicherheit gibt, wie regelmäßige Fütterungs- und Pflegezeiten. Longiere es in der ersten Woche am besten oder mach Bodenarbeit und einen kleinen Spaziergang. Vertrauensaufbau sollte jetzt im Mittelpunkt stehen.
Neben dem emotionalen Aspekt darf man nicht vergessen, die notwendigen Versicherungen abzuschließen. Eine Haftpflichtversicherung ist unverzichtbar, um bei Schäden, die das Pferd verursachen könnte, abgesichert zu sein. Darüber hinaus ist eine Krankenversicherung für das Pferd zu empfehlen, um auch in medizinischen Notfällen finanziell abgesichert zu sein. Eine Lebensversicherung kann ebenfalls in Betracht gezogen werden, insbesondere wenn das Pferd einen hohen (finanziellen) Wert hat oder für den Sport genutzt wird.
Unser Fazit
Unsere "Mein erstes Pferd"-Serie neigt sich nun dem Ende – vom staunenden Kind, das jedes Pony für ein Einhorn hält, über den Teenager, der begreift, dass Pferde mehr als nur Spaß bedeuten, bis hin zum Erwachsenen, der endlich seinen Traum verwirklicht. Diese Reise hat uns gelehrt, dass beim Pferdekauf Herz und Verstand Hand in Hand gehen müssen, denn es ist eine große Entscheidung, die viel Zeit und Geld erfordert, egal in welchem Alter. Danke, dass ihr dabei wart – und schickt uns doch eure Erfahrungsberichte beim Pferdekauf! Falls ihr ein Thema habt, worüber wir mal schreiben sollen, sagt doch auch gerne Bescheid!