Dein Weg an die Spitze - Reitabzeichen im Überblick
Sattel festgeschnallt, Helm auf und los geht's! Dein Traum, ein Turnierreiter zu werden, könnte bald Realität werden. Der erste Schritt? Das Ablegen der Reitabzeichen.
Sattel festgeschnallt, Helm auf und los geht's! Dein Traum, ein Turnierreiter zu werden, könnte bald Realität werden. Der erste Schritt? Das Ablegen der Reitabzeichen. Sie dienen nicht nur als Eintrittskarte für das Turnierreiten, sondern auch als Beweis für dein Können und Wissen. Auch Nicht-Turnierreiter können selbstverständlich ihre Fähigkeiten zertifizieren lassen.
Dein Weg an die Spitze - Reitabzeichen im Überblick
Wieso braucht man Reitabzeichen überhaupt?
Reitabzeichen, in der Pferdewelt vergleichbar mit einem Führerschein im Straßenverkehr, fungieren als dokumentierter Nachweis der reiterlichen Fähigkeiten und des umfassenden Wissens. Als Leitfaden bieten sie Reitern einen strukturierten Weg zur kontinuierlichen Verbesserung und Vertiefung ihrer Reitkenntnisse und -fähigkeiten. Bei der Teilnahme an Turnieren bestimmter Niveaus erweisen sie sich als unverzichtbar, da sie einen Garanten für Mindeststandards an Sicherheit, Kontrolle und technischer Reitkompetenz darstellen. Mit jeder höheren Stufe des Reitabzeichens steigen die Anforderungen, die Reiter dazu motivieren, stetig ihre Fähigkeiten zu verfeinern und neues Wissen zu erlangen. Diese steigenden Anforderungen bieten einen konkreten Rahmen für individuelle Ziele und fördern das Streben der harmonischen Arbeit mit dem Partner Pferd.
Reitabzeichen 10 bis 6 - Die Anfänge vom Großen
Die Abzeichen 10 bis 6 bilden die Anfänge im Reitsport und legen den Grundstein für weiterführende Qualifikationen.
Das Reitabzeichen 10 ist ideal für Anfänger, vor allem aber Kinder und Jugendliche. Die Teilnehmer reiten an der Longe oder am Führzügel und müssen grundlegende Kenntnisse in der Pferdepflege, wie zum Beispiel das Satteln und Trensen, unter Beweis stellen. Es geht darum, erste Erfahrungen im Umgang mit dem Pferd zu sammeln und einfache Reitaufgaben im Schritt und Trab auszuführen.
Das Reitabzeichen 9 hebt das Niveau an, indem der Führzügel entfernt wird und die Reiter im Schritt, Trab und Galopp in der Abteilung reiten. Die Teilnehmer erweitern ihre Kenntnisse im Bereich der Pferdepflege und lernen mehr über das Verhalten von Pferden. Das Ziel ist es, ein grundlegendes Verständnis für das Pferdeverhalten zu entwickeln und das Reiten ohne Hilfe zu beherrschen.
Beim Reitabzeichen 8 wird das Reiten im leichten Sitz eingeführt. Darüber hinaus wird das Wissen über Pferderassen, Farben und Abzeichen vertieft. Die Pferdefans lernen auch über Hufschlagfiguren und Bahnordnung und beweisen ihr erweitertes Wissen in Bodenarbeitsstationen, die das Führen und Halten an einem bestimmten Punkt umfassen.
Das Reitabzeichen 7 setzt den Fokus auf das Reiten im leichten Sitz und über Bodenricks. Zudem müssen die Reiter eine Dressuraufgabe nach Anweisung des Ausbilders absolvieren und ihre Kenntnisse über Hufschlagfiguren und Gangarten unter Beweis stellen. Ethische Grundsätze und Verantwortung gegenüber dem Pferd werden hier hervorgehoben.
Das Reitabzeichen 6 schließlich ist der letzte Schritt in dieser Reihe und führt die Reiter in das Springreiten ein. Sie absolvieren erste niedrige Sprünge und führen eine
Dressuraufgabe in Anlehnung an die Klasse E durch. Wissen über Pferdehaltung, Fütterung und Gesundheit ist ebenso gefordert, während die Bodenarbeit mit der Dreiecksvorführung vervollständigt wird.
Alle Reitabzeichen können in beliebiger Reihenfolge abgelegt und mehrfach wiederholt werden. Obwohl sie nicht als Zugang zum Turnierreiten dienen, bilden sie dennoch einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einem kompetenten und verantwortungsvollen Umgang mit Pferden.
Reitabzeichen 5 bis 1 - Jetzt gehts richtig los
Das Reitabzeichen 5 ist für Reiter ohne Altersbegrenzung und kann disziplinspezifisch in Dressur, Springen und Gelände abgelegt werden. Der Inhaber erhält die Jahresturnierlizenz und kann in den Klassen E und A starten. Es beinhaltet drei Teilprüfungen: Dressur, Springen und Stationsprüfungen, die sich mit Aspekten wie Verhalten im Gelände und Unfallverhütung befassen. Die Prüfung muss mit einer Durchschnittsnote von mindestens 5,5 bestanden werden.
Das Reitabzeichen 4 vertieft die Anforderungen von Reitabzeichen 5 und bietet ebenfalls die Möglichkeit, es disziplinspezifisch abzulegen. Die Dressur- und Springprüfungen sind anspruchsvoller und die Stationsprüfungen behandeln Aspekte wie die Fitness des Reiters und die Grundausrüstung eines Reitpferdes.
Das Reitabzeichen 3 stellt noch höhere Anforderungen und benötigt ein Mindestalter von 6 Jahren für die vorgestellten Pferde bei disziplinspezifischen Prüfungen. Die Dressur- und Springprüfungen sind weiter fortgeschritten und die Stationsprüfungen konzentrieren sich auf Verhaltens- und Trainingsprinzipien.
Reitabzeichen 2 ist für fortgeschrittene Reiter und beinhaltet eine Dressurprüfung auf Kandare und eine Stilspringprüfung Klasse L. Die Stationsprüfungen beziehen sich auf Themen wie Reitlehre, Verpassen der Ausrüstungsgegenstände und funktionale Anatomie.
Zudem kann das Reitabzeichen 2 aufgrund von Turniererfolgen vergeben werden, die bestimmte Kriterien erfüllen, ohne die eigentliche Prüfung abzulegen.
Reitabzeichen 1 ist das höchste Reitabzeichen und setzt den Besitz des Reitabzeichens 2 voraus. Es besteht aus mehreren Teilprüfungen und beinhaltet eine Dressurprüfung Klasse M** und eine Springprüfung Klasse M*. Die Mindestnote für das Bestehen beträgt 6,0. Das Reitabzeichen 1 kann auch aufgrund von Turniererfolgen vergeben werden, die bestimmte Anforderungen erfüllen.
Das goldene Reitabzeichen
Das goldene Reitabzeichen ist eine hohe Auszeichnung in der Reitwelt, die nicht durch eine Prüfung, sondern ausschließlich durch sportliche Erfolge in Dressur, Springen oder Vielseitigkeit erlangt werden kann. Es verlangt zehn Siege auf S-Niveau, erzielt auf mindestens fünf verschiedenen Turnierplätzen. In der Dressur sind zehn Siege in S-Klasse Prüfungen erforderlich, einschließlich mindestens einem Sieg in Prüfungen mit ganzen Pirouetten. In Springprüfungen erfordert es ebenfalls zehn Siege in der S-Klasse, einschließlich mindestens einem Sieg in S**. Vielseitigkeit verlangt Platzierungen in bestimmten hochrangigen Wettbewerben. Es können kombinierte Erfolge aus zwei Disziplinen ebenfalls für die Verleihung des Goldenen Reitabzeichens anerkannt werden. Die Verleihung dieses Abzeichens ist antragsbasiert; sobald die erforderlichen Erfolge erreicht wurden, kann der Reiter den Antrag an seinen Landesverband oder die Landeskommission richten.
Außerhalb des Sattels
Neben dem Reitabzeichen gibt es weitere Qualifikationen, die die Vielfalt im Pferdesport widerspiegeln. Das Fahrabzeichen erfordert den Umgang mit Kutsche und Pferden, während das Longierabzeichen das richtige Longieren von Pferden belegt. Beim Voltigierabzeichen zeigt der Reiter akrobatische Fähigkeiten auf dem Pferd. Das Abzeichen Bodenarbeit bestätigt die Fähigkeit, Pferde vom Boden aus zu führen, und das FN-Sportabzeichen Reiten ist eine spezielle Auszeichnung des Deutschen Reitsportverbandes für herausragende reiterliche Leistungen. Jedes Abzeichen steht für spezielle Fähigkeiten und Kenntnisse, die eine individuelle Expertise im Pferdesport demonstrieren.